Archive für Beiträge mit Schlagwort: Neusprech

Die Sau durch’s Dorf … bis es nicht mehr geht. Die Meldung und die Aufregung sind anscheinend nicht tot zu kriegen:

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis kriminelle Banden oder Terroristen virtuelle Bomben zur Verfügung haben.

(Friedrich in der FAZ)

Mit virtuell und Virtualität habe ich immer Probleme. Man kann sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen, kein Wunder, es hat sie kaum jemand gesehen.

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Bloß nichts falsch machen! Das denkt sich auch die Deutsche Post. Die Angst vor Fehlern und Falschem kommt auch bei der Beschriftung der Postfächer bzw. des Rückgabepostfachs hervor.

Postfächer

Postfach für die Rückgabe falsch sortierter Sendungen

Wer also einen falsch einsortierten Brief in seinem Postfach findet soll den an einem Sammelfach zurückgeben:

Rückgabe unrichtig eingelegter Sendungen.

Naja, wenn ihr meint. Unrichtig ist so’n bischen richtig (das steckt ja im Wort drin) und auf keinen Fall so richtig voll falsch. Eingelegt? Gurken? Da legt jemand Briefe ein? Das passt einfach nicht.

Mein Gegenvorschlag zur Beschriftung:

Falscher Empfänger? Bitte geben Sie hier falsch einsortierte Sendungen zurück. Danke.

Der Tagesspiegel aus Berlin:

Eine Vielzahl der Gäste behinderte die Polizisten bei der Arbeit, so dass die Beamten sich mit ihren Mehrzweckstöcken und mit der Hilfe von Pfefferspray den Weg durch die Menge bahnen mussten. (Quelle)

Mehrzweckstöcke also … mmmh, Bildersuche bei Google Mehrzweckstock.

… es seien keine Schlagstöcke eingesetzt worden, sondern Polizeimehrzweckstöcke. Das seien keine Schlaginstrumente, sondern sie würden zur Arretierung eingesetzt, wenn Verhaftete sich wehrten.

… Unterschied zwischen dem klassischen Schlagstock und dem Mehrzweckstock in der Fachsprache Tonfa genannt. Die Polizeiinterne Bezeichnung der deutschen Polizei ist PEMS (Polizei Einsatz Mehrzweckschlagstock) und ist eine der wichtigsten Waffen der deutschen Polizei und wird zum Schutz der Polizeibeamten bei Festnahmen von Gewalttätigen oder als Mittel des unmittelbaren Zwangs von Streifenpolizisten wie auch von Angehörigen der Bereitschaftspolizei eingesetzt.Auf einer Herstellerseite wird der Tonfa als „Schlagstock mit dem charakteristischem Quergriff mit vielfältigen Einsatzgebieten“ hochgelobt. Der Tonfa werde zur Selbstverteidigung gebraucht könne aber auch als kurzen Knüppel oder als Hammer verwendet werden. (Quelle)

Aussehen und Einsatzzweck unterscheiden sich nur unwesentlich von dem des „klassischen“ Schlagstocks. Aber die Bezeichung Mehrzweck suggeriert Werkzeugcharakter, wie bspw. Mehrzweckbohrer oder Mehrzweckklammer. Das ist eine unangemessene Verharmlosung. Während sich Schlagstock einfach nur nach prügeln anhört, was die Polizei ja auch damit macht.

Sry, Tagesspiegel damit kommt ihr bei mir nicht durch!

Fefes Blog.

Auf dem 25C3 wurden alle noch einmal wachgerüttelt, durch Martin Hases Vortrag zu Neusprech.